Bundestagswahl
Sozialticket ade!
„Dass wir unsere Forderung nach einem kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr angesichts der politischen Mehrheitsverhältnisse kurzfristig nicht umsetzen können, ist uns bewusst. Dass aber der VRR die Meinung vertritt, schrittweise das Sozialticket abschaffen zu können, ist schon ein Ding!“, erklärt Daniel Kleibömer, Fraktionsgeschäftsführer der LINKEN Fraktion im Herner Rat.
Kleibömer verweist auf eine Beschlussvorlage zu einer Sitzung des Verwaltungsrats des VRR, in der es wörtlich heißt: Der Ausschuss für Tarif - und Marketing und der Unternehmensbeirat empfehlen dem Verwaltungsrat, das SozialTicket preislich schrittweise an das Ticket1000 zu koppeln´.
Kleibömer kurz und knapp; „Das bedeutet nichts anderes als das aus des Sozialtickets.“
„Dass das nicht nur hohles Gerede ist, sondern mittelfristig wohl auch umgesetzt werden soll, verdeutlicht die gerade beschlossene´Preisanpassung´des VRR für 2018: Durchschnittlich handelt es sich zwar ´nur´um eine Erhöhung von 1,9 %. Beim Sozialticket allerdings geht es um satte 6,3% hoch auf dann 37,80 Euro!“ verdeutlicht Oliver Dick, Mitglied im Planungsausschuss der Stadt Herne und ergänzt: „Seit April 2016 beträgt die Gesamterhöhung 5,85 Euro: 18,3%!“
„Die Preissteigerungen gerade für dieses Ticket sind absolut unsozial und inakzeptabel. Der ab 1.1.18 gültige Preis liegt dann über12 Euro über die im Hartz IV - Satz vorgesehenen Mobilitätskosten von 25,77 Euro im Monat. Treffen wird die Erhöhung vor allem die drastisch wachsende Zahl von Aufstockerinnen und Aufstockern, die zwar einer Arbeit nachgehen, aber ein so geringes Einkommen erzielen, dass sie zusätzlich Hartz IV erhalten. Aus diesem Personenkreis setzt sich ein Großteil der Nutzerinnen und Nutzer des Sozialtickets zusammen!“, so Kleibömer weiter.
Auch die Erhöhungen der anderen Tickets sind aus Sicht der Fraktion falsch. Dick: „Sie konterkarieren das Ziel einer Verkehrswende weg vom motorisierten Individualverkehr hin zum ÖPNV.“